Station 14: Ackerbau

Ackerbau

Landwirtschaft und Ackerbau in Heutensbach

Ein Heutensbacher Schüler, vermutlich Hermann Schwarz, hat kurz vor dem Jahr 1900 über sein Heimatdorf geschrieben:
„Die Markung Heutensbach mit dem Ort Heutensbach,
290 m über dem Meer, liegt im Süden des Oberamtsbezirks Backnang und hat eine Größe von 173,1827 Hektar. Im Norden grenzt die Markung an die Markung Cottenweiler,
im Westen und Süden an Allmersbach und Königsbronnhof und im Osten an Wattenweiler. Eine natürliche Grenze bildet im Süden der Waldesrand […], welcher als Ausläufer des Welzheimer Waldes zu betrachten ist. […] In den Thälern ist der Futterbau vorherrschend, im Flachland wächst Getreide aller Art; der Boden ist überhaupt jeglichem Anbau fähig. […] Das Ort Heutensbach […]
hat etwa 300 Einwohner von evangelischer Konfession, dem Schwabenstamm zugehörend. Ackerbau und Viehzucht, Obstbau mit etwas Weinbau sind die Hauptbeschäftigungen
der Einwohner.“

Die Landwirtschaft wurde damals nach dem Prinzip der Dreifelderwirtschaft betrieben, womit für die Heutensbacher Bauern ein Flurzwang einherging: Eingeteilt in drei Zonen (Zelgen) musste dort jeder Heutensbacher Bauer jeweils dasselbe anbauen. Im jährlichen Wechsel wurde je eine andere Zelge für die Winterfrucht (Roggen, später Dinkel), für die Sommerfrucht (Hafer) und als Brache genutzt.

Auch andere Dokumente aus dem späten Mittelalter belegen, dass die von Heutensbacher Bauern bewirtschafteten Güter durch ein starkes Übergewicht an Äckern gekennzeichnet waren. Demgemäß wurde der Speiseplan der Bauernfamilien seinerzeit vorwiegend von Getreideerzeugnissen (Brot, Brei, Suppen) bestimmt. 1568 mussten von den Heutensbacher Bauern etwa die Feldfrüchte
Gerste, Erbsen, Linsen, Kraut, Rüben, Hanf und Flachs im kleinen Zehnten an das Backnanger Stift als Eigentümer des Heutensbacher Grund und Bodens abgeliefert werden.

Dass Ackerbau von jeher in Heutensbach eine vorherrschende Rolle gespielt hat, belegt der Pflug als Wappensymbol.

Ab den 1960er Jahren zeichnete sich der deutliche Rückgang der Vollerwerbslandwirtschaft in Heutensbach ab. 1987 existierten vor Ort zehn, 1995 noch vier Landwirtschaftsbetriebe.
Aktuell gibt es noch drei landwirtschaftliche Betriebe vor Ort.

Von ausgedehntem Ackerbau in Heutensbach zeugt auch eine Urkunde von 1428. Sie beschreibt das Erblehen des Heutensbacher Bauern Hans Löser, dessen Hof 38 Morgen Ackerland umfasste und damit größer war als alle Allmersbacher Bauernhöfe im Mittelalter.

 

Hallo liebe Kinder!

Die Arbeit mit dem Pflug ist in der Landwirtschaft sehr
wichtig. Der Boden wird dadurch gelockert und durchlüftet. Nur in weicher Erde können Samen gut Wurzeln bilden. Wenn vor dem Pflügen Mist, Jauche oder Dünger ausgebracht wird, gelangen die Nährstoffe durch das Pflügen in die Erde.
Schon in der Jungsteinzeit  rfanden Menschen einfache
Pflüge aus Holz. Anfangs ging ein Mensch voraus und zog den Pflug, ein anderer drückte den Pflug in die Erde. Das war sehr anstrengend und die Erde wurde nur an der Oberfläche aufgeritzt. Eine wichtige Weiterentwicklung war die Erfi ndung des Pflugs mit zwei Scharen, den man wenden kann. Der Pflug muss nämlich immer so arbeiten, dass die Erde in den Graben hineinfällt. Solche Pflüge wurden über viele Jahrhunderte von Pferden, Ochsen und Kühen gezogen. Heute wird mit Traktoren gepflügt und die Pflüge haben mehrere Scharen.

Dorfgemeinschaft heutensbach

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