Station 15: Zusammenschluss Gemeinden / Schule

Zusammenschluss Gemeinden / Schule

Zwei Orte – eine Gemeinde

Im Jahre 1972 entstand Allmersbach im Tal wie wir es heute kennen – aus den Ortsteilen Allmersbach im Tal und Heutensbach. Hintergrund war die Gebiets- und Verwaltungsreform in Baden-Württemberg Anfang der
70er Jahre. Das Stuttgarter Regierungspräsidium und das Landratsamt des damaligen Kreises Backnang hatten einen klaren Plan – Allmersbach im Tal sollte zusammen mit Heutensbach eine neue Gemeinde bilden.
Der Allmersbacher Gemeinderat formulierte ein Angebot zum Zusammenschluss an die Heutensbacher: finanzielle Mittel in Höhe von 953.000 DM, der Bau eines Gemeindezentrums an der Gemarkungsgrenze der beiden Orte und die Errichtung eines gemeinsamen Rathauses sowie weitere zahlreiche großzügige Zusicherungen, wie die Sicherstellung der Vatertierhaltung in Gestalt des Gemeindebullens. Dem damaligen Allmersbacher Bürgermeister Wilhelm Schadt schwebte das Zusammenwachsen der beiden Orte durch eine gezielte Bebauung vor. Auch sollte der achtköpfi ge Heutensbacher Gemeinderat bis 1974 in seiner bestehenden Form übernommen werden.
Am 26. September 1971 fand zum Zusammenschluss in Heutensbach eine Bürgeranhörung im Ort statt. Denn auch die Verbindung mit Weissach im Tal stand zur Diskussion. Bei 306 abgegebenen Stimmen votierten 185 Bürger – und damit die Mehrheit – gegen einen Zusammenschluss mit Weissach. Einige Tage später beschloss jedoch der Heutensbacher Gemeinderat in einer Sitzung mit vier zu drei Stimmen die Eingliederung nach Weissach im Tal.

Das Landratsamt beanstandete diese Abstimmung aus formalen Gründen, sodass eine Wiederholung erfolgen musste. In dieser Sitzung des Heutensbacher Gemeinderates ging es hoch her, es war gar von fl iegenden Stinkbomben und einem vernebelten Raum die Rede – die Entscheidung wurde vertagt. Der im Oktober 1971 neu gewählte Heutensbacher Gemeinderat stimmte nach der erneuten Durchführung einer Volksabstimmung in Heutensbach schlussendlich am 14.12.1971 mit knapper Mehrheit
für den Zusammenschluss mit Allmersbach im Tal.
Am 1. Januar 1972 schlossen sich Heutensbach und
Allmersbach im Tal zu einer Gemeinde zusammen.

 

Hallo liebe Kinder!

Kennt ihr Euch in Allmersbach aus?
Die Antworten auf die Fragen findet Ihr wie immer, wenn Ihr dem QR-Code folgt.
Wie viele Menschen leben heute in Allmersbach im Tal?
Wie viele und welche Vereine gibt es bei uns?
Welche Orte könnt Ihr in Eurer Freizeit besuchen?

Unsere Schule

Das heutige Gebäude der Grundschule in Allmersbach wurde 1964 erbaut und die Heutensbacher Kinder gehen hier seit 1967 zur Schule. Eine eigene Schule hatte Heutensbach von 1821 bis 1966.

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts bemühte man sich um
eine bessere Regelung der Lehrerausbildung und -bezahlung. Die Schulkinder sollten nun an öff entlichen Schulen an ihrem Wohnort beschult werden und die Gemeinden sollten dafür zuständig sein.

Eine erste Erwähnung der schulischen Bildung für die
Kinder in Heutensbach findet sich in Kirchenakten zu
Beginn des 17. Jahrhunderts. Das Schulwesen lag zu
dieser Zeit in der Verantwortung der Pfarrgemeinden und war in der Großen Kirchenordnung geregelt. Heutensbach gehörte wie die umliegenden Dörfer zur Pfarrgemeinde Unterweissach und dorthin gingen auch die hiesigen Bauernkinder zur Schule. Der Unterricht wurde hauptsächlich im Winter erteilt, wenn in der Landwirtschaft weniger Arbeit anfi el, da die Kinder im Sommer auf den Höfen ihrer Eltern mitarbeiten mussten.
Der Lehrer unterrichtete alle Kinder gemeinsam – egal welchen Alters, sodass 50 bis 100 Schüler in einer Klasse keine Seltenheit waren. Am Ende des 17. Jahrhunderts waren es in Unterweissach so viele Schüler, dass noch zwei „Nebenschulen“ in Däfern und Wattenweiler betrieben werden mussten. Die Heutensbacher Kinder gingen bis 1793 dann in Wattenweiler zur Schule.
Da die Lehrer hauptsächlich vom Schulgeld der Eltern lebten und vor allem im Winter unterrichtet wurde, hatte der Lehrer nur ein karges Auskommen. Auf diese Weise war es zunehmend schwierig, überhaupt Lehrer zu finden.

Die Gemeinde Heutensbach erwarb daher 1821 ein Gebäude als Schulhaus. Den Lehrer
finanzierten Eltern, Gemeinde und Kirche gemeinsam.
Später wurde festgeschrieben, dass zum Lehrergehalt auch eine Lehrerwohnung gehörte. Die entsprechenden Umbaumaßnahmen wurden 1841 umgesetzt.
Diese stürzten die Gemeinde in enorme Schulden.
Nur durch den Verkauf von Gemeindewald konnte dies
ausgeglichen werden.
Insgesamt wandelte sich der Beruf des Lehrers ab dieser Zeit vom Kirchendiener zum Staatsbeamten. Die Schule in Heutensbach war aber noch lange eine sogenannte „Zwergenschule“, vom heute üblichen System der Klassenstufen weit entfernt. Dies wurde ab den 1960er Jahren als Standard diskutiert und festgelegt. Dazu war es nötig, dass mehrere Gemeinden sich zusammenschlossen. Da die Heutensbacher ihre eigene Schule behalten wollten,
zog sich die Entscheidungsfi ndung darüber längere Zeit hin. Im Dezember 1966 wurde die Heutensbacher Schule schließlich aufgegeben. Fortan gingen die Grundschulkinder aus Heutensbach in Allmersbach zur Schule, die höheren Klassen ab 1973 in die neue Nachbarschaftsschule in Maubach. Das Bildungszentrum in Cottenweiler für das gesamte Weissacher Tal und Althütte gibt es seit 1975.

 

 

Hallo liebe Kinder!

Hier habe ich mein Nest, denn seit 1998 trägt unsere Grundschule den Namen „Im Wacholder“.
Und ich, der Wacholderspatz, bin das Maskottchen der Schule.
Es gibt drei Schulgebäude – das Hauptgebäude und einen Pavillon sowie eine Sporthalle. Es tut sich immer wieder einiges. So kann ich inzwischen im Schulgarten umherfl attern und wenn ich einen Ausflug unternehme, dann geht es ins Grüne Klassenzimmer. Seit 2022 ist unsere Schule Naturparkschule.
Apropos unterwegs sein: Heute haben die Kinder im Gegensatz zu früher einen recht kurzen Schulweg.
Wohin gingen die Heutensbacher Schüler zu Fuß in den vorigen Jahrhunderten zum Unterricht?
Was glaubst Du, war der weiteste Weg?

Lösung: Station 15 2 Orte – eine Gemeinde

  • 2022 hatte die Gemeinde Allmersbach im Tal 5112 Einwohner.
  • In Allmersbach gibt 18 Vereine, die hier aktiv sind. Diese kann man über die Homepage der
    Gemeinde unter „Vereine“ finden. Die Themen der Vereine reichen von Sport über Kunst bis zu
    Helfen und Retten.
  • In Allmersbach gibt es viele Orte, die Du in Deiner Freizeit besuchen kannst. Dazu zählen
    natürlich alle Spiel- und Sportplätze – z.B. der SportErlebnispark, der neue Spielplatz am
    Käsbühl, der Spielplatz am Generationenpark usw. Wunderbare Spielplätze finden sich im Wald
    und auf den Wiesen. Sicher hast Du auf dem Weg viele schöne Plätze entdeckt.
    Eine gute Adresse ist auch die Offene und Mobile Jugendarbeit, die für unterschiedliche
    Altersgruppen Aktivitäten anbietet und sonst einfach ein offenes Ohr für Dich hat.
    Nicht zu vergessen die Sportangebote der Vereine – Turnen im TSV, Fussball beim SVA oder
    Tennis beim TVA. Die Kirchen bieten Kinder- und Jugendgruppen an. Und bei der
    Jugendfeuerwehr kann man sich im Helfen und Retten üben.

Lösung: Station 15 – Unsere Schule
Die Kinder gingen zuerst nach Unterweissach, dann nach Wattenweiler, später wieder nach
Unterweissach oder Allmersbach. Als es dann kein eigenes Schulhaus mehr in Heutensbach gab,
gingen die Grundschüler alle nach Allmersbach, die Älteren nach Maubach.
Nach Unterweissach sind es etwa 3 km, nach Wattenweiler ungefähr 2 km und nach Maubach 5 km.

Dorfgemeinschaft heutensbach

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