Heutensbacher Wald
Gemeinschaftliche Waldnutzung in früheren Zeiten
Der Heutensbacher Gemeindewald erstreckt sich über eine größere Fläche an den Hängen des Schwäbischen Walds hier im Osten und Süden des Dorfs. Den Heutensbacher Bauern diente ein Teil dieses Walds im 18. Jahrhundert als Weide für ihre Schweine. Entsprechend licht war der Wald seinerzeit. Die Anlage von Waldwiesen sicherte der wachsenden Bevölkerung überdies einen zusätzlichen Heuvorrat für den Winter. Bauern nutzten das Herbstlaub des Waldes als Streu für ihre Ställe. Und schließlich gewannen die Heutensbacher auch ihr Brenn-, Bau- und Zaunholz aus dem Gemeindewald. Da Holz und alles, was im Wald zu finden war, wertvolles Gut war, wachten bis ins 19. Jahrhundert eigens vom Heutensbacher Gemeinderat angestellte Waldschützen über die Waldgerechtigkeit. Sie zeigten jedes kleinste Vergehen bei der Gemeinde an.
Die gemeinschaftliche Waldnutzung war genau geregelt – etwa über Flächenlose und festgelegte Erlaubnistage für das Eichelnsammeln zur Schweinemast oder für das Auflesen von Brennholz. Wer sich nicht daran hielt, wurde bestraft.
Deutlich größer als der Heutensbacher Gemeindewald war der angrenzende Wald der Herzöge von Württemberg am Käsbühl, der heute noch Staatswald ist. Gegen ein jährliches Waidgeld konnten die Heutensbacher Bauern im 19. Jahrhundert dort ein Weiderecht für Zugvieh (Ochsen, Kühe, Pferde) erwerben. Ein Teil des herrschaftlichen Waldes wurde zudem der Gemeinde als Viehweide überlassen.
Als Untertanen der württembergischen Herzöge hatten die Heutensbacher Bauern auch Jagdrechte und -pflichten. Erlaubt war ihnen zeitweise das Jagen von Kleintieren, Vögeln und Rotwild. Im Gegenzug waren sie verpflichtet zum „Fürstehen“ (gemeint sind wohl Treiberdienste), zur Heuernte auf den Waldwiesen sowie zum Aufziehen und Halten von Hunden für die herrschaftliche Jagd. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde das Jagdrecht auf die Gemeinde übertragen.
Hallo liebe Kinder!
Eichen sind Laubbäume und ihre Früchte nennt man Eicheln. Vielleicht hast Du im Herbst schon einmal mit ihnen gebastelt?
Für Menschen und viele Tiere sind Eicheln giftig. Aber zahlreiche Waldtiere können Eicheln fressen und für diese sind sie ein wichtiges Nahrungsmittel. Welche Tiere sind dies? Und warum war es für die Menschen aus Heutensbach früher so wertvoll, Eicheln im Wald zu sammeln und mit nach Hause zu nehmen?
Lösung: Stele Heutensbacher Wald
Zu den Waldtieren, die Eicheln fressen zählen z. B. Wildschweine, Eichhörnchen, Mäuse, Rehe,
Hirsche, Eichelhäher und Siebenschläfer. Aber auch Hausschweine können Eicheln fressen. Darum
hat man früher die Schweine im Herbst in den Wald getrieben, zur Eichelmast. Oder man hat Eicheln
gesammelt und sie den Hausschweinen im Stall verfüttert.
Die Schweine für den besten Schinken aus Spanien werden heute noch ausschließlich mit Eicheln
gefüttert. Das gibt dem Schinken seinen besonderen Geschmack.